Was ist die Blutegeltherapie ?

Bei der Behandlung mit Blutegeln werden Blutegel an einer geeigneten Stelle angelegt, so dass sie einen kleinen Aderlass herbeiführen.

 

Ziel der Behandlung ?

 

Mithilfe des Blutegelspeichels und der entkrampfenden Wirkung des Hirudins wird in der naturheilkundlichen Sichtweise der Abfluss des Blutes angeregt und die Wundheilung verbessert.

 

Anwendung / Therapie / Diagnosemöglichlkeiten

 

Es kommt zu einer Beschleunigung des Lymphabflusses sowie zu Nachblutungen im Bissbereich der Egel. Die heilenden Wirkungen der Wirkstoffe der Blutegel werden in der naturheilkundlichen Praxis erfahrungsgemäß bei vielen Erkrankung eingesetzt.

  • Arthrose (Degenerative Gelenkserkrankung ohne Entzündung wie z.B. Coxarthrose(Hüfte), Gonarthrose(Knie) oder Spondylose(Wirbelsäule)
  • Arthritis (Entzündliche Gelenkerkrankung wie z.B. HD/Hüftdysplasie)
  • Discopathie (z.B. Bandscheibenvorfall)
  • Patellaluxation (Verlagerung der Kniescheibe aus ihrer Gleitrinne im Oberschenkelknochen)
  • Bänderverletzungen (z.B. Kreuzbandriss)
  • Sehnenscheidentzündungen
  • Schleimbeutelentzündungen
  • Allgemeine Entzündungen
  • Blutergüsse
  • Quetschungen
  • Thrombosen
  • Furunkel/Karbunkel
  • Lokale Pyodermie (Hautentzündungen)
  • Ödeme
  • schlecht heilende Wunden

 

Ursachen / Hintergrund und Einsatz

 

Die Blutegel geben während ihres Einsatzes am Patienten gerinnungshemmende und entzündungshemmende Wirkstoffe ab, von denen vor allem das Hirudin bekannt ist.

 

  • Hirudin (Hemmung der Blutgerinnung)
  • Calin (Gerinnungshemmend, durch die Nachblutung wirkt es Wundreinigend)
  • Eglin (Gerinnungs- und Entzündungshemmend)
  • Orgelase (Bakterizid, verstärkt den Blut- und Lymphstrom)
  • Apyrase (Hemmung der Aggregation/Zusammenklumpen der Thrombozyten)
  • Hyaluronidase (Antibiotische Eigenschaften)
  • Histaminähnliche Substanzen (Gefäßerweiterung um die Saugstelle)
  • Derzeit sind noch weitere 100 nachgewiesene Substanzen im Blutegelsekret vorhanden. Sie sollen gemeinsam vor allem für anhaltende zum Beispiel schmerzlindernde Effekte verantwortlich sein, die bis zu einem halben Jahr andauern können.

 

Kontraindikationen/Erkrankungen bei denen KEINE Blutegeltherapie durchgeführt werden darf:

 

Es ist zu beachten, dass es zu lokalen Hautreaktionen kommen kann, deren Ausprägung von Patient zu Patient unterschiedlich sein können. Rund um die Bissstelle kann es zu Blutergüssen kommen, die jedoch nach einigen Tagen in der Regel wieder abklingen. Auch leichte Schwellungen oder Juckreiz sind möglich. Um die Reaktion des Patienten genau beurteilen zu können, muss die Blutegelbehandlung unter der Beobachtung des Behandlers durchgeführt werden.

 

Keine Blutegeltherapie wende ich an bei:

 

  • Hunde unter 5 kg Körpergewicht / Katzen
  • Gerinnungsstörungen
  • Hunde, die blutverdünnende Medikamente erhalten
  • Immunschwäche
  • Anämie (Blutarmut)
  • Diabetes
  • Niereninsuffizienz (Unterfunktion der Niere/n)
  • Tumore

 

Für die Blutegeltherapie verwende ich ausschließlich Blutegel aus einer Blutegelzucht. Damit ist gewährleistet, dass die Blutegel steril und somit für den medizinischen Einsatz geeignet sind. Bei jeder Behandlung kommen neue Blutegel zum Einsatz und werden danach in einen Rentnerteich der Blutegelzucht gesetzt.